Bis 1989 wurde die Geschichte sowjetischer Speziallager in der DDR beschwiegen. Gleichzeitig existierte ein begrenztes privates Wissen, das jedoch nicht öffentlich zugänglich gemacht werden durfte. In der Bundesrepublik erschienen Publikationen, die vor allem auf Erinnerungsberichten ehemaliger Insassen beruhten.

Nach 1989/90 gehörten die sowjetischen Speziallager zu den vieldiskutierten „weißen Flecken“ der Geschichte. Funktion und Charakter der Speziallager wurden zum Teil kontrovers diskutiert. Währenddessen begannen Wissenschaftler:innen mit der historischen Aufarbeitung des Themas. An der Gedenkstätte Buchenwald wurde eine eigene Arbeitsgruppe, später Kustodie, für die Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 gebildet.

Die aufgefundenen Gräber aus der Zeit des Speziallagers Nr. 2 wurden nach 1989/90 lokalisiert, archäologisch untersucht und zu einem Waldfriedhof umgestaltet.

Das Russische Staatsarchiv Moskau (GA RF) machte 1993 die Quellen der Abteilung Speziallager für die Forschung zugänglich. Archivalien, Erinnerungsberichte und Befragungen ehemaliger Internierter und deren Angehöriger bildeten wichtige Grundlagen für die Darstellung der Geschichte sowjetischer Speziallager.

Ehemalige Internierte wirkten in Gesprächsrunden und Arbeitsgruppen bei der Vorbereitung einer Dauerausstellung mit, die 1997 in einem Museumsneubau auf dem Gelände der Gedenkstätte Buchenwald eröffnet wurde.

Die Präsentation wirft in sechs Kapiteln Schlaglichter auf die wechselvolle Aufarbeitung der Geschichte des Speziallagers Nr. 2 seit 1989/90.

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