Zunächst lagen der Gedenkstätte kaum Sachzeugnisse und Dokumente vor, um eine
Ausstellung zur Speziallager-Geschichte zu gestalten.
Nach Aufrufen der Gedenkstätte übergaben ehemalige Internierte und Angehörige zahlreiche
Erinnerungsstücke. Auf dieser Grundlage konnte bereits im September 1990 eine erste kleine
Präsentation gezeigt werden. Die Sammlung wird bis heute stetig erweitert.
Am 25. Mai 1997 wurde die Dauerstellung zum Speziallager Nr. 2 in einem neugebauten
Ausstellungsgebäude gegenüber dem Gräberfeld am Nordhang des Ettersberges eröffnet.
In den Folgejahren vertieften Wechselausstellungen einzelne Aspekte der Speziallager-Geschichte.
Nach dem Treffen am 20. Juni 1990 in Buchenwald übergaben ehemalige Internierte
Objekte an die Sammlung der Gedenkstätte. Sie bildeten die Grundlage für die erste Speziallager-Präsentation
im ehemaligen Kammergebäude.
Am 14. September 1990 eröffnete die Gedenkstätte Buchenwald im Beisein ehemaliger
Lagerinsassen eine erste Ausstellung zur Geschichte des Speziallagers Nr. 2. Gezeigt wurden
Erinnerungsgegenstände, Briefe und Dokumente.
Video: Blick in die erste Speziallager-Ausstellung der Gedenkstätte Buchenwald, 1992 (Amateuraufnahme, Dauer: 0.56 Min.)
Gedenkstätte Buchenwald
Bis zur Eröffnung der Dauerausstellung war deren Gestaltung umstritten. Im Hintergrund
des oberen Bildes demonstrieren Mitglieder der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) mit
einem Plakat, das den Text „Denn sie wußten nicht, was sie tun“ trägt.
Seit den 2000er Jahren konzipierte die Gedenkstätte Buchenwald mehrere
Sonderausstellungen. So erarbeitete sie gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL Moskau
die Ausstellung „GULAG. Spuren und Zeugnisse 1929-1956“.
Sie wurde 2012 im Schloss Neuhardenberg eröffnet und in Weimar, Berlin, Leipzig und Schwerin gezeigt.
Die Sonderausstellung „An Gefäßen für das Essen gab es nichts“ präsentierte im Jahr
2013 Keramikgefäße, die bei archäologischen Grabungen in Buchenwald und Mühlberg/Elbe gefunden wurden.
Die Ausstellung wurde im Stadtmuseum Weimar eröffnet und anschließend in den Gedenkstätten Bautzen,
Andreasstraße Erfurt und Sachsenhausen gezeigt.
Den 70. Jahrestag des größten Transportes von Speziallager-Internierten aus Buchenwald
in die Sowjetunion nahm die Gedenkstätte 2017 zum Anlass für eine weitere Sonderausstellung.
Unter dem Titel „Von Buchenwald nach Karaganda“ beleuchtete sie die Ursachen des Transportes, den
Arbeitsalltag in der kasachischen Steppe und die Erinnerung an das Kriegsgefangenenlager in
Karaganda.